Individualität und Vielfalt für Bad, Wellness, Wohnen und mehr: Das bietet die Hasenkopf Industrie Manufaktur ihren Kunden. Der Anspruch: Höchste Produktqualität über alle Werkstoffe hinweg, ob mechanisch bearbeitet oder thermisch geformt. Anlässlich der Strategieplanung für 2025 hat das Unternehmen gemeinsam mit SCHULER Consulting einen Fahrplan für einen Kapazitätsaubau erstellt. Dabei bleibt Hasenkopf seiner Maxime treu, auch antizyklisch Investitionen zu tätigen.
Ob aus Corian, HI-MACS, Plexiglas oder Massivholz – die überwiegend aus Mineralwerkstoffen gefertigten Produkte der Hasenkopf Industrie Manufaktur sind beliebte Hingucker. Sie fallen sowohl durch ihr außergewöhnliches Design, die innovative Integration unterschiedlicher Funktionalitäten als auch durch ihre zeitlose und schlichte Formgebung auf. Die große Produkt- und Materialvielfalt spiegelt das fundierte technische Know-How wider, das der Hersteller im Zuge seiner langen Historie weiterentwickelt hat: Aus einem in den 1960er Jahren gegründeten Handwerksbetrieb mit zwei Beschäftigten ist heute ein Unternehmen mit über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geworden.
Die Hasenkopf Industrie Manufaktur fertigt sowohl Unikate als auch Klein(st)serien. Ihr Produkt- und Materialportfolio ist dabei ebenso vielfältig wie die eingesetzte Produktionstechnik für die drei Haupt-Fertigungsverfahren: Gießen, Formen und Fräsen. Anlässlich der Strategieplanung für das Jahr 2025 hat das Projektteam von Schuler Consulting einen strategischen Fahrplan für den Kapazitätsausbau des größten Produktionsbereichs des Unternehmens, der Corian-Bearbeitung, entwickelt. Der Mineralwerkstoff Corian zeichnet sich durch seine hohe Strapazierfähigkeit und Haltbarkeit aus und wird aus Platten weiterverarbeitet. Er kann in nahezu jede Form gebracht werden, sodass er sich für die Herstellung sehr unterschiedlicher Produkte eignet, wie beispielsweise Waschbecken, Arbeitsplatten, Theken und Wandverkleidungen.
Individualität erhöhen, Komplexität reduzieren
Im Zuge des Projekts analysierte das Team von Schuler Consulting das Optimierungspotenzial der Fertigung und prüfte den Einsatz neuer Technologien, um die Wachstumspläne des Unternehmens zu realisieren. Die gemeinsame Anforderung war, dass Investitionen in neue Maschinen, Technologien und die Automatisierungen der Produktion durch das Produktportfolio begründet und langfristig geplant werden müssen. Insbesondere bei Serien mit kleinen Stückzahlen und der Produktion von Unikaten wie bei Hasenkopf liegt eine besondere Herausforderung darin, die Wirtschaftlichkeit für diese Produkte über alle Materialien und Fertigungsverfahren zu gewährleisten.
Viele KMU, insbesondere Familienbetriebe oder Unternehmen, die sich aus einem Familienbetrieb heraus entwickelt haben, kennen diese Situation: In den vielen Jahren der Unternehmensgeschichte nimmt die Komplexität der Fertigung und der Umfang des Produktportfolios eher zu als ab. Um diese Komplexität – insbesondere in Richtung Kunden – zu reduzieren und den angestrebten Kapazitätsausbau zu erreichen, war ein Ziel der Hasenkopf Industrie Manufaktur, das eigene Produktportfolio strategisch weiterzuentwickeln. Damit will die Hasenkopf dem marktseitigen Wunsch nach Individualität noch besser begegnen und die Gestaltungsfreiheit seiner Kunden in der Produktkonfiguration steigern. Hierzu galt es, produktionstechnische Hürden zu identifizieren, zu eliminieren und Neuinvestitionen strategisch zu planen.
Der richtige Zeitpunkt für Investitionen
"Die Unterstützung von Schuler Consulting war für uns dabei sehr hilfreich. Insbesondere die methodische Kompetenz und langjährige Erfahrung der Berater haben uns überzeugt, wenn es darum ging, einen konkreten Ansatz für unsere Wachstumsstrategie und den richtigen Zeitpunkt für Investitionen zu finden", berichtet Geschäftsführer Patrick Löchelt. Ein wichtiger Bestandteil des Optimierungsprojekts bei der Industrie Manufaktur waren nicht nur die Vorschläge für Investitionen in neue Automatisierungstechnologien, sondern insbesondere Handlungsempfehlungen zum konkreten Umsetzungszeitpunkt der Maßnahmen in den kommenden vier Jahren.
Dabei ist weniger manchmal mehr: Denn nicht immer sind Neuanschaffungen nötig. Der genaue Blick auf das Vorhandene lohnt sich, denn hier schlummert häufig noch Optimierungspotential, das auch kurzfristig gehoben werden kann. Dabei ist ein umfassenderer Blick auf die vor- und nachgelagerten Prozesse unerlässlich: Das betrifft den Datenfluss vom Büro bis in die Fertigung sowie ganz praktisch auch all das, was vor und nach jedem Bearbeitungsschritt in der Fertigung bis hin zur Montage und dem Versand passiert. In der Optimierung von diesen Unternehmens- und Fertigungsprozessen liegt das Potenzial, die Leistungsfähigkeit der Produktion gesamthaft zu steigern. Bei solchen Analysen werden Engpässe sichtbar, die häufig durch Anpassungen der Prozesse eliminiert werden können und keine Neuanschaffungen erfordern. Auch bei Hasenkopf galt die Maxime, nachhaltig zu optimieren und vorhandene Ressourcen bestmöglich einzusetzen. Dabei wurde unter anderem am automatischen Plattenlager ein Engpass erkannt und behoben.
In der Return-on-Invest Betrachtung wurden wirtschaftliche und strategische Fragestellungen stets gemeinsam betrachtet: Ab wann sich die Investition in neue Maschinen, Robotikzellen und Anlagen rechnet, wurde jeweils im Gesamtkontext der strategischen Ausrichtung des Unternehmens analysiert.
Denn, ob man sich letztlich für einen 1-Schicht oder 2-Schicht-Betrieb entscheidet, hängt nicht nur davon ab, ob durch neue Maschinen die gewünschte Leistungssteigerung erreicht werden kann. Diese Entscheidung ist auch von den personellen Kapazitäten abhängig und der Frage, ob man diese im Laufe der Jahre weiter ausbauen kann. Der Einsatz von neuen Technologien erfordert außerdem ein Schulungskonzept für die Mitarbeiter – auch diese Aspekte wurden in der ROI-Betrachtung berücksichtigt.
Mehr Effizienz in der Produktion
„Zusätzlich war ein wichtiges Thema, künftig die Produktionseffizienz weiter zu erhöhen. Dabei war auch zentral, welche digitalen Lösungen es aus dem Bereich Industrie 4.0 gibt“, so Projektleiter Volker Jahnel. „Neben der mittelfristigen und langfristigen Ausrichtung des Unternehmers, wurde das kurzfristiges Verbesserungspotenzial identifiziert, welches das Unternehmen sofort umsetzen konnte.“ Hierzu hat das Projektteam verschiedene Optimierungs- und Automatisierungsmaßnahmen beschlossen, durch die Puffer- und Durchlaufzeiten verringert werden können.
Besonders wichtig war es außerdem, den Erfolg der Optimierungsmaßnahmen künftig überprüfen zu können. Für diesen Zweck wurden Kennzahlen und Zielvorgaben festgelegt, anhand derer die Leistungssteigerung der Fertigung durch die Automatisierungsmaßnahmen künftig gemessen werden. Hierbei wird die wertschöpfende Tätigkeit vom Transport unterschieden.
Bei Hasenkopf soll der Automatisierungsgrad durchweg erhöht werden: Vom Handling über das Nesting in der Produktion, der Einführung von flexiblen Fertigungszellen bis hin zur Automatisierung von Organisationsabläufen. Des Weiteren wurden Verbesserungsmaßnahmen in der Gestaltung von Arbeitsplätzen anhand des Lean-Ansatz der „5S“ vorgenommen. Diese japanische Methode ist auf einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess ausgerichtet. Die fünf Schritte - Selektieren, Systematisieren, Säubern, Standardisieren, Selbstdisziplin – können in regelmäßigen Abständen vom Unternehmen selbst durchgeführt werden.
Die Koordinaten sind gesetzt
"SCHULER hat uns entlang unserer Wachstumsstrategie handfeste Empfehlungen gegeben, wann, welche Investitionen sinnvoll und in welchem Projektumfang realisierbar sind", erläutert Patrick Löchelt. „Durch das Projekt haben wir qualitative und quantitative Einschätzung darüber gewonnen, welche Technologien sich für uns anbieten und in welchem Tempo das Wachstum für uns als Unternehmen machbar ist. Damit haben wir konkrete Ansätze für unsere zukünftige Entwicklung bekommen.“ Mit dem Projektergebnis seien beide Seiten sehr zufrieden, sind sich Jahnel und Löchelt einig. „Wir freuen uns, Hasenkopf nun weiter bei ihrem Wachstum in Folgeprojekten begleiten zu dürfen und ihre Strategie in die Tat umzusetzen!“
Die Hasenkopf Industrie Manufaktur hat den Blick ebenfalls fest auf die Zukunft gerichtet: Ein erfolgreicher Kapazitätsausbau, eine gesteigerte Produktivität und die strategische Förderung der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das seien nur einige von den vielen großen Zielen für das Jahr 2025, die auf der Liste von Patrick Löchelt stehen. "Wir wollen antizyklisch sein. Deshalb haben wir uns gerade zum Ende 2020 für ein Projekt mit Schuler entschieden – trotz der Krise. Damit bleiben wir unserer Maxime treu, auch antizyklisch Investitionen zu tätigen. Nun können wir zielgerichtet unserem Wachstumskurs folgen", fasst Löchelt seine Pläne zusammen.
Über das Projektteam
Patrick Löchelt ist seit 2019 Geschäftsführer und Gesellschafter der Firma Hasenkopf. Mit breiter beruflicher Erfahrung aus produzierenden Unternehmen, Methodenkompetenz aus der Arbeit als Strategieberater der Boston Consulting Group und unternehmerischer Selbstständigkeit übernimmt er Verantwortung den Marktführer Hasenkopf auf attraktive Wachstumsmärkte aus zu richten.
Volker Jahnel ist seit fast 30 Jahren für SCHULER Consulting im europäischen Raum tätig. Durch seine langjährige Erfahrung als Berater in der europäischen und internationalen Holz- und Möbelindustrie ist er unter anderem in den Bereichen der Prozess- und Organisationsoptimierung, Industrie 4.0 und Informationsflussberatung spezialisiert.
Über die Hasenkopf Industrie Manufaktur
Hier tritfft Tradition auf Innovation: Aus einem in den 1960er-Jahren gegründeten Handwerksbetrieb mit zwei Beschäftigten ist heute ein Unternehmen mit über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geworden. Das Produktportfolio von Hasenkopf umfasst nicht nur Möbelfronten, Schubladen, sondern auch Waschbecken, Badewannen und vieles mehr. Der Hersteller aus Bayern setzt hierbei vor allem auf hochqualitative Mineralwerkstoffe wie Corian, Hi-Macs, Plexiglas oder Massivholz.
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