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Christian Hintersteiner (links) und Manuel Nöbauer haben gut lachen: Mit der  CENTATEQ P-210 wurden die Vorstellungen von WIFI vollumfänglich umgesetzt.

Die Fachkraftschmiede

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01.07.2023   |   Linz   |   Österreich

  • Die Fachkraftschmiede in Linz: Im Ausbildungsjahr 2020/2021 veranstaltete WIFI über 9600 Kurse, Seminare und Lehrgänge, die von rund 87.000 Menschen besucht wurden.
  • Das CNC-Zentrum CENTATEQ P-210 ist bei WIFI als 5-Achs-Maschine auf ein hohes Bearbeitungsniveau mit großer Flexibilität und Sicherheit ausgelegt.
  • Die 10-kW-starke, flüssigkeitsgekühlte „DRIVE5CS“-Spindel kann zum Beispiel mit einem 300er Sägeblatt bestückt werden.
  • Der in X-Richtung mitfahrende Tellerwechsler ist in der Lage, 14 Werkzeuge aufzunehmen, mit dem Linearwechsler der CENTATEQ stehen 10 Werkzeugplätze zur Verfügung.
  • Unterstützt per LED-Anzeige, werden in Linz die Vakuumsauger schnell und präzise manuell positioniert.
  • Christian Hintersteiner (links) und Manuel Nöbauer haben gut lachen: Mit der CENTATEQ P-210 wurden die Vorstellungen von WIFI vollumfänglich umgesetzt.

Zehntausende nutzen jährlich das breit gefächerte Schulungsangebot. Begründet liegt der Erfolg in konsequenter Praxisnähe. Dies zeigt auch ein 5-Achs-BAZ von HOMAG, an dem Tischler und Tischlermeister ausgebildet werden. 

2021 hatte WIFI in die „CENTATEQ P-210“ von HOMAG investiert. Eine ältere 5-Achs-Maschine musste abgelöst werden; nun sollten mit dem neuen BAZ gleich mehrere Schritte nach vorn gemacht werden. So stand auch eine ganze Reihe von Anforderungen auf der Agenda. Grundsätzlich ist in Linz der Maschinenpark des Fachbereichs Holz mit hochwertigen Maschinen breit bestückt. Mit Blick auf die Auszubildenden sind die Verantwortlichen bemüht, die Technik stets auf dem aktuellen Stand zu halten. Vor diesem Hintergrund rührte die Konfiguration der CENTATEQ zum einen aus der allgemeinen Ausbildungsstruktur bei WIFI, zum anderen waren die speziellen Anforderungen aus dem Fachbereich Holz zu erfüllen. Als zentrale Punkte ergaben sich daraus Flexibilität und Bearbeitungsbreite, vor allem aber auch die Sicherheit für die Bediener sowie kurze Wege bei der Umsetzung von Projekten. Worin sich dies konkret äußert? Hierzu muss man das Konzept WIFI verstehen. 

Von der Wirtschaft für die Wirtschaft 

Das WIFI Linz ist ein Unternehmen, das ein breites Portfolio an dualer Berufsausbildung bis hin zu MBA anbietet. Im Fachbereich Holz werden Kurse mit anerkannten Abschlüssen, in erster Linie Facharbeiter- und Meisterausbildungen, zum anderen Spezialkurse wie CAD-, CNC- oder Interior Design-Lehrgänge die die Teilnehmer per Zertifikat als Experten ausweisen, angeboten. 2020/2021 veranstaltete WIFI über 9600 Kurse, Seminare und Lehrgänge, die von rund 87.000 Menschen besucht wurden. Priorität hat dabei stets die unbedingte Praxisorientierung der Lehrinhalte und -methoden. „Wir bieten gefragte Weiterbildungen an und bedienen so die Anforderungen der Wirtschaft für die Wirtschaft“, betont Christian Hintersteiner, Fachbereichsleiter Holz. „Wir haben daher auch keinen festen Schulungsplan, sondern gehen darauf ein, was aktuell gebraucht wird. Indem wir den Markt permanent beobachten, wissen wir, wo welche Fachkräfte gesucht werden und bieten entsprechende Kurse an.“ 

Im Fachbereich Holz, der der Verantwortung von Hintersteiner unterliegt, werden Tischler, Tischlereitechniker und Tischlermeister ausgebildet, aber ebenso Zimmerer, Lackiertechniker, Maler, Bootsbauer, Modellbauer oder Bodenleger. Ziel ist auch hier der Abschluss oder die Weiterbildung mit Zertifikat. Der Bedarf insgesamt sei groß, sogar erheblich größer als die aktuellen Ausbildungszahlen, so Hintersteiner. „Der Facharbeitermangel ist akut, speziell im Mittelstand“, nennt er den Grund. „Daher sind wir aufgefordert, viele Ausbildungen und Abschlüsse mit breitem Wissen und Können in möglichst kurzer Zeit zu vermitteln.“ 

Die Bauteilschmiede 

Dass ein BAZ im Fachbereich Holz ein breites Bearbeitungsspektrum bieten muss, dass es hohe Flexibilität mit dem Potenzial komplexer Bearbeitungen verbinden muss, ist vor dieser Kulisse leicht nachvollziehbar. Die 5-Achsigkeit der Maschine stand daher für WIFI immer außer Frage. Erfüllt hat HOMAG diesen zentralen Punkt mit einer „DRIVE5CS“-Spindel, die – flüssigkeitsgekühlt – eine Leistung von 12 kW bereitstellt. Das Bohrgetriebe „V12/H4X2Y“ der CENTATEQ arbeitet mit 18 Spindeln, davon zwölf in vertikaler Richtung sowie vier horizontal in X- und zwei horizontal in Y-Richtung. Einsetzbar ist hier auch eine Nutsäge mit 125 mm Durchmesser, die sich von 0 bis 90° schwenken lässt. „Ein 14-fach-Tellerwechsler, der in X-Richtung mitfährt, kann auch ein Sägeblatt bis 300 mm Durchmesser aufnehmen“, berichtet Manuel Nöbauer, Account Manager Sales bei Homag Austria. „Außerdem steht der Maschine ein Linearwechsler mit 10 Werkzeugplätzen zur Verfügung, der ein 350er Blatt bereitstellen kann.“ Während die Vorgängermaschine eines Mitbewerbers mit einem automatischen Konsolentisch ausgerüstet war, nutzt das neue Konzept eine manuelle Ausführung. „Weil dieser Tisch die vielfältigen Anforderungen deutlich besser abdecken kann, zumal er von einem Deckenlaser unterstützt wird“, begründet Nöbauer. „Ausgehend von dem Zweikreisvakuumsystem des Tisches lassen sich die Vakuumsauger beliebig auf den Konsolen positionieren, sodass verschiedenste Teile sicher gespannt werden können. Die LED-Positionierhilfe gewährleistet hierbei das exakte und schnelle Einrichten.“ Der Deckenlaser projiziert die Spannmittel- und Werkstückkonturen und ermöglicht so das einfache Auflegen der Teile sowie eine hohe Ausnutzung. „Speziell im Schulungsbereich ist es wichtig, dass Teilnehmer die Fräskontur und die Kontur der Sauger sehen. Das macht sie sicher in ihrer Arbeit“, betont Hintersteiner. „Dass viele Teilenehmer an der CENTATEQ arbeiten und verschiedenste Projekte ausführen, gab letztlich den Ausschlag für den manuellen Konsolentisch mit flexibler Saugerpositionierung“.

Das Zweikreisvakuum ermöglicht hierbei die individuelle Ansteuerung der Tischhälften und den Pendelbetrieb zwischen Bearbeitungsaufgaben. Damit sich die Schulungen in möglichst ruhiger Atmosphäre durchführen lassen, wurden beide Vakuumpumpen im Keller unter der Maschine aufgebaut. Bei einer Gesamtleistung von 130 m³/h werden sie heute je nach Arbeitsaufgabe auch separat betrieben. Nicht zuletzt wurde die zentralgeschmierte Maschine mit einem Späneband ausgerüstet, das für den zuverlässigen Abtransport der Reststücke und Späne sorgt. 

Sicherheit und kurze Wege 

Dass ein Bearbeitungszentrum, an dem zahlreiche Menschen mit unterschiedlichem Qualifikationsniveau arbeiten, dezidierte Sicherheitsanforderungen erfüllen muss, liegt auf der Hand. Dazu gehört nicht nur ein Absperrgitter, das diese Aufgabe bei WIFI mechanisch löst, vor allem sind dies auch softwareseitige Vorkehrungen. „Eine leistungsfähige Kollisionskontrolle war daher für uns selbstverständlich“, betont der Fachbereichsleiter. Dieses Tool ordnet sich ein in eine „woodWOP“-Vollausstattung, wozu insbesondere „woodMotion“ für die Simulation von 5-Achs-Bearbeitungen und das CAM-Plugin für den Import von 3-D-Modellen und das automatische Generieren von Fräsbahnen gehören. Nutzen kann WIFI die Software nicht nur im Rahmen großzügiger Schullizenzen – weil die Berufsschulen bei Abschlussprüfungen ebenso mit woodWop arbeiten, kommt es zum weiteren Schulterschluss von Ausbildung und Prüfung. „HOMAG liefert ein sehr kompaktes Paket“, fasst Hintersteiner zusammen. „Die Wege zwischen Maschine, Software bis hin zum Werkzeug sind sehr kurz, was sich insbesondere in Schule und Prüfung auszahlt.“ 

Ein Muss bei der Ausbildung 

Mit welchen Ergebnissen, zeigt sich regelmäßig im Tagesgeschäft. „Einer unserer wichtigsten Kurse ist der für angehende Tischlermeister, mit dem wir die Teilnehmer bestmöglich auf ihre Prüfung vorbereiten“, geht der Fachbereichsleiter darauf ein. Jeder Teilnehmer muss dafür ein Meisterstück mit definiertem Schwierigkeitsgrad fertigen, das von einer Freigabekommission geprüft und dann eingereicht wird. „Weil jedes Meisterstück einen CNC-Anteil hat, kommt bei der Umsetzung zwingend die CENTATEQ ins Spiel“, sagt Hintersteiner. Ein Muss ist die CNC-Bearbeitung aber auch für die Lehrabschlussprüfung. So beinhaltet das Schulungsprogramm zum Beispiel den Tischlereitechniker mit Schwerpunkt CNC, der als Prüfungsarbeit auf der CENTATEQ ein Werkstück fertigt. Bei der Umsetzung solcher Arbeiten haben Facharbeiter wie Meister dann viele Freiheiten. „Sie gehen eigenständig an die CENTATEQ und entscheiden, was sie wie fräsen. Da legen wir keine Steine in den Weg“, beschreibt dies Hintersteiner und meint mit einem Augenzwinkern. „Dafür haben wir ja die Kollisionskontrolle. Am Ende schauen wir nur noch mal drüber.“ Ohnehin seien die Teilnehmer schnell fit auf der CENTATEQ, weil bei der Ausbildung oft mit HOMAG-Maschinen gearbeitet werde. Die übergreifende Bedienoberfläche „powertouch2“ würden sie häufig schon von anderen Maschinen kennen.  

Kurze Wege von der Programmierung bis zur Fertigung, Flexibilität und Sicherheit bei der Bearbeitung, Softwaredurchgängigkeit und zugleich die Möglichkeit, selbst komplexe Projekte in großer Selbstständigkeit umzusetzen – das sind für WIFI die Kerngrößen der heutigen Arbeit mit der CENTATEQ. Mit diesem Profil ist die CENTATEQ P-210 nun selbst Fachkraftschmiede in der Fachkraftschmiede. 

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