Schreinermeister Fritz Strom produziert zusammen mit einem Gesellen Möbel und Innen -ausbauten. Vor Ort entdecke ich die üblichen Standardmaschinen. Ich bin gespannt, was mich erwartet. Der Grund meines Werkstattbesuchs ist nämlich einer, den man in so einem Betrieb nicht unbedingt erwartet: Digitalisierung.
Ein Artikel des Fachmagazins BM, Ausgabe 08/2020. Hier lesen Sie den Artikel auf BM-Online.
Fritz Strom (59) erzählt mir, dass die von ihm 1991 gegründete Schreinerei zu Hoch -zeiten vier Mitarbeiter in der Werkstatt hatte. Heute besteht das Team aus ihm, seiner Ehefrau Jutta und einem Schreinergesellen. Die Werkstatt ist kompakt, so wie man es sich vorstellt. Und, wen wundert es: Keine blinkenden Hightechmaschinen, sondern sehr solide Standardmaschinen, teilweise sogar noch in jenes Grün gekleidet, das auch ich noch aus meiner Lehrzeit kenne. Hinzu kommen eine kompakte vertikale CNC, die Fritz Strom vor rund fünf Jahren angeschafft hat, sowie eine Kantenanleim maschine. Die Schreinerei ist also sowohl für die Platten- als auch für die Massivholz- und Furnierverar-beitung gerüstet. In einem kleinen Lackier-raum erhalten die individuellen Möbel und Innenausbauten ihre Oberfläche.Fritz Strom: „Die Plattenbearbeitung macht bei uns rund zwei Drittel aus. Aber auch Massivholz und Furnier spielen nach wie vor eine sehr wichtige Rolle bei uns.“ Und weiter: „An öffentlichen Ausschreibungen nehmen wir nicht teil. Wir planen und produzieren fast ausschließlich für Privatkundschaft.“
„Ich bin überhaupt kein PC-Freak“
Dann sprechen wir über den Einstieg der Schreinerei in das Thema Digitalisierung. Zunächst outet sich der sympathische Schreinermeister und erzählt mir ganz offen: „Ich bin überhaupt kein PC-Freak. Aber meine Ehefrau Jutta organisiert das Büro und erstellt mit Sketchup sehr ansprechende 3D-Präsen-tationen und Entwürfe für unsere Kunden.“ Außer dieser weit verbreiteten, günstigen und dennoch leistungsstarken 3D-Designsoftware nutzte die Schreinerei bis vor kurzem aus-schließlich Standard-Office-Programme.Der bisherige Workflow gestaltete sich so: Wenn es aufgrund der Sketchup-Präsentation zum Auftrag kam, nahm Fritz Strom Block und Stift zur Hand und erstellte die Materialliste. Vollkommen manuell. Die Bestellung des Plattenmaterials erfolgte dann nach Bauch -gefühl. Fritz Strom: „Da hat man auch schnell mal eine Platte zuviel bestellt.“ Das sagt er schmunzelnd, denn heute passiert ihm das nicht mehr. Das gleiche gilt für den Platten -zuschnitt, der auf einer Formatkreissäge sowie einer älteren liegenden Plattensäge durch geführt wird: Früher nach Bauchgefühl, heute mit System.
„Das hat mich neugierig gemacht“
Vor gut einem halben Jahr kam Fritz Strom mit Homag ins Gespräch und wurde dabei auf ein „Projekt“ aufmerksam, mit dem der Schwarzwälder Weltmarktführer mit Blick auf das Schreinerhandwerk kurz vor der Markteinführung stand: Digitale Assistenten.Das machte den Schreinermeister so neugierig,dass er es schaffte, in die ausgewählte Riege einiger Pilotanwender aufgenommen zu werden. Denn sein Betrieb entspricht genau der Zielgruppe, die Homag mit diesen neuen Produkten abholen will: Kleine Schreinereien, die ggf. auch nur auf Standardmaschinen produzieren und trotzdem spürbar von den Möglichkeiten der Digitalisierung profitieren sollen. Ganz geerdet, unkompliziert im Handling und sehr effektiv im Ergebnis. Fritz Strom erhielt also genau den digitalen Helfer, von dem er sich besonders viel erhoffte: Den Zuschnitt-Assistenten, offiziell Cutting-Production-Set genannt.
Foto: Fachmagazin BM / Christian Närdemann
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