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Verantwortung

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16.05.2023   |   Schondra   |   Deutschland

Seit 15 Jahren ist Maximilian Schuhmann Mitinhaber der Schreinerei Möbel und Raum. So weit, so gewöhnlich – wäre er nicht erst 31 Jahre alt. Gründer Thomas Schuhmann hat seinen Sohn bereits mit zarten 16 Jahren am Unternehmen beteiligt. Ein ungewöhnlicher Schritt, ohne Frage. Der aber gut zeigt, was die Unterfranken so besonders macht: Verantwortung, Risikobereitschaft, Weitblick, Kommunikation – aber der Reihe nach.

Eine kleine Schreinerdynastie: Die Hummelschreiner.

Möbel und Raum feiert 2023 25-jähriges Bestehen, doch die Schreinergeschichte reicht weit zurück. Benannt nach ihrem Stammhaus in Schönderling schaffen die Hummelschreiner seit über 150 Jahren Erlebnisse aus Holz: zuerst als Wanderschreiner, später in der feinen Dorfschreinerei. 1998 wagt Thomas Schuhmann den Schritt in die Selbstständigkeit – mit reichlich Ideen im Gepäck und Ehefrau Lucie an seiner Seite. 

Als Betriebsleiter im Ladenbau erlebt er so einiges. Vor allem, was schieflaufen kann. Diese Fehler versucht er selbst zu vermeiden, mit Erfolg. Nach zwei Jahren geht es ins benachbarte Schondra – in eine eigene Produktionshalle. Seit 2018 ist Sohn Maximilian nicht nur Mitinhaber, sondern auch Geschäftsführer. Sein Vater lässt ihm weitestgehend freie Hand. Dem Umsatz hat das nicht geschadet, er hat sich in den letzten Jahren nahezu verdoppelt.

Expertise im Ladenbau – und darüber hinaus.

Thomas Schuhmann redet nicht lange um den heißen Brei herum: „Wir sind Konsumer“. Ob Textil, Schuhe, Gastronomie oder Sport – um ihre Kunden zufriedenzustellen, bringen die Unterfranken ihre ganze Erfahrung ein: Wer kauft ein? Wie kaufen sie ein? Wo kommen die Leute her? Wie bringen wir sie in den Laden? Und: Wie bringen wir Umsatz in den Laden? Die Antworten hängen nicht lose in der Luft, sie stehen bundesweit auf dem Boden der Tatsachen – von Anfang bis Ende durchdacht und passgenau produziert. 

Neben dem Ladenbau ist im Schondraer Märzgrund auch klassisches Schreinerhandwerk gefragt: Küchen, Schlafzimmer, Wohnräume. Die Schuhmänner sind da einer Meinung: Nur so lernen die Auszubildenden ihr Handwerk. Und nur mit einer Portion Abwechslung bereitet Arbeit nachhaltig Freude. Gut, dass sich Möbel und Raum mit dem Holzhausbau gerade ein weiteres Standbein aufbaut. Momentan entstehen mehrere Wohneinheiten, bei denen sie, gewohnt risikofreudig, beinahe alle Gewerke selbst übernehmen.

Und als wäre die Arbeit an sich nicht abwechslungsreich genug, sorgen Vater und Sohn permanent dafür, dass sich kein Alltagstrott einschleicht: wechselnde Arbeitsplätze, Ausbildung an allen Maschinen und gemeinsames Feiern. Ob 2018 beim Kilianifest mit Riesenrad, der eigenen Eventlocation „Jahr100Raum“ oder den legendären Azubiausflügen – mit denen jedes Ausbildungsjahr beginnt.

Ausbildung als Fundament des Erfolgs.

Bis zur Abreise der alljährlichen Ausfahrt wissen die Auszubildenden nicht, wohin die Reise geht. Die Spannung steigt minütlich, bis das einwöchige Projekt endlich startet. Dann landen die Jugendlichen im Baskenland, auf einem Hausboot in Amsterdam oder am Gardasee. Das schweißt zusammen, schafft gemeinsame Erinnerungen und bildet. Ja, richtig gelesen: Zum Programm gehören vor allem Allgemeinbildung, Sozialkompetenz und die Unternehmenswerte: hohe Eigeninitiative, unternehmerisches Denken und verantwortungsvolles Handeln – bei einem wertschätzenden Miteinander. 

Kommunikation spielt dabei eine zentrale Rolle: aktive Sprache, kein Fluchen, keine Spitznamen, kein Mobbing. Ein ordentliches Auftreten ist eben wichtig – im Betrieb, beim Kunden und in der Region. Dafür bekommt jeder Mitarbeiter die passende Kleidung gestellt, von T-Shirts über Arbeitshosen und Jacken bis zur Warnweste. Diese Themen scheinen zu greifen: Nicht nur Spaßfaktor und Zusammenhalt sind bei M+R extrem hoch, sondern auch das Tempo und der Qualitätsanspruch. 

Da ist es von Vorteil, wenn man von der Pike auf lernt, worauf es tagtäglich ankommt. Momentan machen das zwei angehende Produktdesignerinnen, eine Auszubildende im Büromanagement, zwei duale Studenten und sechs zukünftige Schreiner – und Schreinerinnen. Weibliche Tatkraft ist bei Möbel und Raum, ganz branchenuntypisch, keine Seltenheit: 17 der 44 Angestellten sind Frauen. Wie die Unterfranken das geschafft haben? Mit klaren Perspektiven. Maximilian Schuhmann präsentiert den Schreinerberuf in den Schulen der Region. Und zeigt auf, wohin die Reise gehen kann – Ausbildung, Gesellenjahre, Fortbildung, Führungsposition. 

So haben er und sein Vater etliche junge Menschen für Beruf und Betrieb begeistert. 76 haben ihre Ausbildung im Märzgrund absolviert, rund 20 davon sind heute Teil des Teams. Dazu kommt eine beeindruckende Weiterbildungsquote von über 40 %, die nicht nur den Betrieb stark macht. Denn auch wenn manche der Meister, Techniker und Ingenieure heute in anderen Betrieben Verantwortung übernehmen, gehören sie immer noch zum starken Netzwerk der Schreinerei. 

Auch darum liegt der Fokus in der Ausbildung auf individueller Förderung und Forderung. Wo liegen die Stärken? Wo die Schwächen? Gemeinsam findet man den passenden Einsatzbereich – für den jeder die volle Verantwortung übernimmt. Und im Gegenzug Vertrauen und Freiheiten geschenkt bekommt. Diese gelebte Art der Motivation funktioniert. Das beweisen die herausragende Stimmung und die hochwertige Arbeit gleichermaßen.

Menschliche Erfolgsgeschichten.

Der Familie ist es wichtig, dass alle im Betrieb ihren Weg gehen. Fabian Eckstein zum Beispiel hat gemeinsam mit Maximilian Schuhmann die Ausbildung gemacht. Mittlerweile ist er Betriebsleiter und arbeitet laut seinem ehemaligen Lehrlingskollegen so, „als wäre es sein eigener Laden“. Dank Leuten wie ihm können sich die Schuhmänner auch mal eine dreiwöchige Auszeit nehmen, um neue Ideen zu entwickeln, die M+R in Zukunft noch erfolgreicher machen. 

Der Betrieb läuft nahtlos weiter, weil alle Verantwortung übernehmen. Das macht auch Nina Weber-Romeis. Sie kommt ursprünglich aus der Gastronomie. Vor wenigen Monaten fängt sie halbtags im Lager an. Mittlerweile übernimmt sie immer mehr Schreinertätigkeiten, denkt sich in Prozesse ein und bedient erste Maschinen selbstständig. Flexible Arbeitszeiten und fachfremde Kollegen: Thomas Schuhmann ist begeistert, wie reibungslos beides funktioniert – auch dank der durchgehend intuitiven Bedienung des Maschinenparks.

Die ganze Welt spricht eine Sprache: HOMAG.

„Wir wollen mit den besten Maschinen arbeiten. Ohne HOMAG geht’s also nicht“, stellt Maximilian Schuhmann fest. Sein Vater und er vertrauen der Technik aus Schopfloch. Das liegt auch am Verhältnis zum HOMAG-Vertrieb – in Person von Karl-Heinz Brauneisen und Daniel Medler. Als Thomas Schuhmann 2017 in eine neue Säge investieren möchte, bringt Karl-Heinz Brauneisen sein gesamtes Marktwissen und technisches Know-how ein – um den Gründer von einem automatisierten Plattenlager zu begeistern. Auf den ersten Blick ein riskanter Schritt, rückblickend die absolut richtige Entscheidung. Denn die Investition hat einiges ermöglicht: mehr Flexibilität, höhere Geschwindigkeit, stärkeres Wachstum. 

Mittlerweile ist der Maschinenpark so groß, dass es keine Engpässe gibt. Im Gegenteil: Immer wieder fertigt M+R für Schreinerkollegen mit Kapazitätsproblemen – auch dank der hohen CAD-Kompetenz im Technikum. Die hat im vergangenen Jahr noch einmal einen kräftigen Schub erhalten. Um es allen Mitarbeitern so einfach wie möglich zu machen, planen die Techniker im Vorfeld alles final ein. Den Rest ermöglicht die HOMAG-Bedienoberfläche. „Kann ich eine HOMAG bedienen, kann ich alle bedienen“, spricht Maximilian Schuhmann aus Erfahrung. Im Auslandssemester in Los Angeles helfen HOMAG-Maschinen bei der Integration – wie auch heute im Märzgrund. Vier Ukrainerinnen arbeiten in der Produktion mit. Der einfache Sprachwechsel ins Englische macht’s möglich. Thomas Schuhmann unterstützt die Frauen darüber hinaus im deutschen Bürokratiedschungel: von Girokonto über Behördengänge bis zur Wohnungssuche.

Über den Tellerrand hinaus.

Bei Möbel und Raum denken sie eben weiter – auch beim Thema Energie. Thomas Schuhmann stellt klar: „Wir verbrauchen Energie, also produzieren wir auch Energie“. Allein die Solaranlagen produzieren seit 2009 das Fünffache des Eigenverbrauchs. So kann die Schreinerei zuversichtlich in Richtung Zukunft blicken: Maximilian Schuhmann möchte weiter investieren, bezahlbaren Wohnraum in der Region schaffen und flexibel bleiben. Wer weiß, welche Geschäftsfelder sich noch auftun. Die Pläne seines Vaters sind hingegen klar: „Familie, soziale Projekte – und Urlaub“, stellt er mit einem Augenzwinkern fest.

„Wir wollen mit den besten Maschinen arbeiten. Ohne HOMAG geht’s also nicht.“

Maximilian Schuhmann, Geschäftsführer

Schreinerei Möbel und Raum

Produkte: Ladenbau, Innenausbau, Hausbau

Ort: Schondra, Deutschland

Gründung: 1998

Mitarbeiter: 47

Erste HOMAG: 1998

Maschinenpark von HOMAG:  

  • Kantenanleimmaschine KAL370 AMBITION 2492 (heute: EDGETEQ S-500) mit Rückführung LOOPTEQ O-300
  • CNC-Bearbeitungszentrum BOF 311 VENTURE 10 XL (heute: CENTATEQ P-310)
  • CNC-Bearbeitungszentrum BHP Vantage 43M (heute: CENTATEQ P-110)
  • CNC-Bearbeitungszentrum BHX200 (heute: DRILLTEQ V-500)
  • CNC-Bearbeitungszentrum CENTATEQ P-210 
  • Plattenaufteilsäge PROFI HPP400/43/43/X (heute: SAWTEQ S-400)
  • Breitband-Schleifmaschine SBC-113/C SANDY (heute: SANDTEQ W-300)
  • STORETEQ S-200 (heute: STORETEQ P-300)
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