Betrachtet man ein Neubaugebiet aus Einfamilienhäusern könnte der Eindruck entstehen, dass viele Häuser sich gleichen wie ein Ei dem anderen. Im Gegensatz zum Einfamilienhaus von der Stange, setzt das Unternehmen Engelhardt + Geissbauer auf Individualität. Vor 33 Jahren gegründet als kleine Zimmerei im fränkischen Burgbernheim, startete die Erfolgsgeschichte des Holzbauunternehmens, welches sich zunehmend auf den Holzrahmenbau spezialisierte. Die innovativen Lösungen von WEINMANN tragen bis heute dazu bei, das Unternehmen für die Zukunft zu rüsten und eine hohe Qualität im Holzbau zu gewährleisten.
Doch nicht nur eine stetig steigende Nachfrage, sondern auch das volatile Marktumfeld sowie herausfordernde Zeiten, prägen das Unternehmen noch heute.
Seit einigen Jahren arbeiten WEINMANN und Engelhardt + Geissbauer eng zusammen. Wie sind Sie damals mit WEINMANN in Kontakt gekommen?
SB (Stefan Bauereiß): Der erste Kontakt war im Jahr 2012, als wir einen Montagetisch erwerben wollten. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt schon zwei Montagetische von anderen Herstellern und überlegten die Produktion, um einen Tisch zu erweitern, und unsere Kapazitäten zu auszubauen. Es war eher ein Zufall von WEINMANN erfahren zu haben. Daraufhin entstand ein Termin mit einem Vertriebsmitarbeiter von WEINMANN. Als wir unser Anliegen erläuterten, sah dieser uns überrascht an und sagte: „Ein Montagetisch ist nichts für euch, ihr braucht eine Multifunktionsbrücke”. Schließlich kauften wir eine Brücke und entschieden gleichzeitig, dass wir für diese und die vorhandenen Montagetische eine neue Halle brauchten, die wir dann auch gebaut haben. Uns ist im Laufe der Gespräche aber auch klar geworden, dass die Multifunktionsbrücke nur funktioniert, wenn die Rahmenbedingungen ebenfalls passen. So eine Maschine vom Himmel in die Produktionshalle fallen zu lassen wird keinen optimalen Produktionsablauf herbeiführen. Materialzufuhr, Entsorgung und viele weitere Faktoren müssen stimmig sein damit ein gewisser Fluss entsteht. Genau über diese Thematik wurde schon im ersten Gespräch beraten. So sind wir damals zu unserer ersten Anlage gekommen, die dann 2013 installiert wurde.
Nach vielen erfolgreichen Jahren gab es 2021 mit dem Hallenbrand ein einschneidendes Ereignis. Können Sie uns etwas genauer erzählen, was damals passiert ist?
SB: Am 13. Mai 2021 hat bei uns aufgrund eines Kurzschlusses an einem Kompressor die Produktionshalle gebrannt. Leider passierte das an einem Feiertag, dem Vatertag in diesem Jahr, sodass der Brand spät erkannt wurde. An diesem Tag fielen unsere Wandlinie, eine Multifunktionsbrücke und vier Montagetische den Flammen zum Opfer. Bereits am Abend haben wir darüber diskutiert, wie es für die Firma weitergehen sollte. Wir riefen noch am selben Tag bei WEINMANN an und schilderten unser Problem. Uns war sofort klar, dass wir die Produktion nicht 1:1 wieder aufbauen konnten, da wir damals mit 35-40 Häusern pro Jahr an der absoluten Kapazitätsgrenze waren. Aber wir haben uns schnell entschlossen, die Produktion zu erweitern und eine neue Halle zu bauen. Somit haben wir die Kapazitäten der Außenwände mehr als verdoppelt. Am alten Standort, der abgebrannt ist, ist nun eine reine Dachdeckenlinie verbaut. Keinem Kollegen, der einen holzverarbeitenden Betrieb hat, wünsche ich ein vergleichbares Erlebnis. Im Nachgang hat man eine tolle Halle und eine schöne Produktion – aber den Weg dorthin, den muss man nicht oft gehen.
Das war sicher eine sehr aufreibende Zeit für Sie und das Team von Engelhardt + Geissbauer. Wie hat WEINMANN Sie in dieser schwierigen Zeit unterstützt?
SB: Wir haben schon immer einen guten Kontakt zu WEINMANN gepflegt. Mit dem Vertriebskollegen Stefan Rach haben wir mittlerweile schon fast einen freundschaftlichen Umgang – er hat uns damals sehr gut betreut. Ohne WEINMANN hätten wir den Wiederaufbau in dieser Zeit nicht geschafft. Mein Ziel war es, ein Jahr nach dem Brand wieder zu produzieren, was den Bau einer neuen Halle und einer neuen Produktionslinie beinhaltete. Trotz aller Hindernisse haben wir es geschafft, die neue Halle bis Weihnachten 2021 fertig zu stellen, so dass WEINMANN wie vereinbart im darauffolgenden Januar mit dem Aufbau der Anlage beginnen konnte. Natürlich gab es auch Diskussionen, aber wir haben gemerkt, dass alle Beteiligten versucht haben, miteinander statt gegeneinander zu arbeiten. Auch in der Zeit, als es wirklich eng und kritisch wurde, haben wir mit WEINMANN versucht gemeinsame Lösungen zu finden – und das immer auf Augenhöhe. Das war beeindruckend. Schuldzuweisungen waren nie an der Tagesordnung. So haben wir für jedes Problem eine Lösung gefunden, mit der wir zum Schluss das Gesamtziel erreicht haben. Das hat im Nachgang sogar ein bisschen Spaß gemacht.
Was macht in Ihren Augen eine gute Zusammenarbeit zwischen zwei Unternehmen aus?
SB: In einer Partnerschaft ist es wichtig auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten. Es wird immer Situationen geben, in denen ein Beteiligter bessergestellt ist. Aber es wird auch diese geben, in denen es andersherum ist. Diese Balance sollte meiner Meinung nach, von keiner Partei ausgenutzt werden. Insbesondere in Zeiten von Materialengpässen und den damit einhergehenden Preissteigerungen haben wir gemerkt, mit wem wir gut und partnerschaftlich zusammenarbeiten können und mit wem nicht. Meine Devise ist hier eine gewisse Kontinuität auf Augenhöhe. Dann macht es auch Spaß, ein bisschen füreinander da zu sein – und so kommt man gemeinsam gut durch alle Zeiten.
Was schätzen Sie an der Zusammenarbeit mit WEINMANN?
SB: An der Zusammenarbeit schätze ich, dass man gleichberechtigt agiert und sich nicht gegenseitig ausnutzt. Das macht Spaß und ist für mich das Wesentliche für eine langfristige Zusammenarbeit.
In der Vergangenheit haben Sie nicht nur auf die Anlagen von WEINMANN gesetzt, sondern auch Dienstleistungen, wie die Produktionsbegleitung der WEINMANN Academy in Anspruch genommen. Würden Sie die WEINMANN Lösungen anderen Unternehmen im Hinblick auf das Spektrum an Produkten und Dienstleistungen weiterempfehlen und wenn ja, warum?
SB: Ja, ich würde sie empfehlen, weil sie funktionieren. Letztendlich zählt dazu auch die Entwicklung die WEINMANN durchlaufen hat. Die WEINMANN-Experten wissen genau, was sie tun und haben zahlreiche Anlagen bei diversen Kunden realisiert. Die Lösungen sind einfach für Zimmerleute gemacht. Es gibt auch andere Wettbewerber, jedoch müssen die Maschinen im Hausbau vernünftig konstruiert sein und gewissen Belastungen Stand halten können. Dabei ist es nicht bloß ein Tisch, eine Brücke oder nicht bloß irgendeine Software, die zum Erfolg führen. Alle beeinflussenden Komponenten müssen bei einer Anlage ideal aufeinander abgestimmt sein – hier hat WEINMANN die Nase absolut vorne.
Ihr Unternehmen hat sich über die Jahre stetig weiterentwickelt. Geben Sie uns einen Ausblick für die Zukunft? Wie soll es für ihr Unternehmen weitergehen?
SB: Für uns gilt weiterhin die Zielsetzung, jedes Jahr weiter zu wachsen. Gerade im mehrgeschossigen Wohnungsbau und dem Objektbau sehe ich noch sehr viel Potenzial. Das wird das Segment sein, in dem wir uns noch aktiver einbringen möchten. Generell sehe ich die Zukunft für den Holzbau in Deutschland noch lange nicht am Ende. Ich denke, wir von Engelhardt + Geissbauer sind mittlerweile, insbesondere durch die letzte Investition in die Außenwandlinie, sehr gut aufgestellt.
Engelhardt + Geissbauer GmbH
Seit 30 Jahren plant und baut Engelhardt + Geissbauer natürliche und wohngesunde Holzhäuser. Mehr als 150 Mitarbeiter sind im Unternehmen tätig und etwa 75 Eigenheime werden jährlich realisiert. Zum Repertoire gehören Ausbauhäuser mit Eigenleistung, schlüsselfertiges Bauen, individuell geplante Häuser und Fertighäuser. Seit 2019 ist die Engelhardt + Geissbauer GmbH Tochter der Ziegler Holding GmbH.
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